Jeder Maker hat diesen einen Moment, der alles verändert. Bei mir war’s ein Abend wie viele andere. Ich saß völlig entspannt auf dem Sofa, YouTube an, irgendwas mit 3D-Druck nebenbei laufen lassen – halt so typisches Nerd-„Runterkommen“. Aber dann: Ein Video-Titel sticht raus.
„Endless 3D Printing with Conveyor Belt Printer“
Ich klicke drauf – und sehe, wie ein Drucker in einem verrückten 45°-Winkel auf ein laufendes Fließband druckt.
Kein Anhalten. Kein manuelles Entfernen. Die gedruckten Teile gleiten einfach automatisch nach hinten raus.
Und ich denk mir: „Was zur Hölle? Das ist ja genial!“
Was mich sofort fasziniert hat
Ich hab schon viel mit 3D-Druck gemacht, viele Varianten ausprobiert – CoreXY, Bowden, Direct Drive, Multi-Material – aber das hier war was komplett anderes. Und je länger ich zugeschaut hab, desto klarer wurde:
Das ist nicht nur ein Gimmick. Das ist eine echte Weiterentwicklung.
Ein paar Dinge, die mich direkt überzeugt haben:
- Unendlich lange Drucke? Kein Problem. Das Teil druckt weiter, solange du willst – theoretisch kilometerweise.
- Keine manuelle Entnahme. Der Drucker wirft das fertige Teil selbstständig ab.
- Automatisierung pur. Ideal für Serienfertigung oder Prototyping im Dauerlauf.
Ich war sofort gefixt.
Der Gedanke: „Ich will sowas bauen“
Es hat keine halbe Stunde gedauert, bis ich die ersten Forenbeiträge gelesen habe.
Dann ging’s weiter auf GitHub, Reddit, Discord-Server.
Ich hab mir alles reingezogen, was mit 45°-Banddruck zu tun hatte – von der Mechanik über die Firmware bis zu den wildesten Selbstbauprojekte.
Natürlich gab es zu dem Zeitpunkt schon ein paar kommerzielle Modelle – der Creality CR-30, der iFactory One, ein paar Kickstarter-Projekte. Aber ganz ehrlich?
Ich wollte mein eigenes Ding machen.
Nicht aus Geiz – sondern weil ich’s verstehen wollte. Weil ich lernen wollte, wie das funktioniert. Und weil der Reiz beim Selberbauen einfach ein anderer ist.
Die Idee wurde zum Projekt
Ich hab mir also erstmal grob notiert, wie so ein Banddrucker aufgebaut sein müsste:
- Ein stabiler Rahmen (klassischer i3-Style als Basis?)
- Eine schräg montierte X/Y-Achse
- Ein endlos laufendes Fließband (wahlweise beschichtetes Gewebe oder Kevlar)
- Spezielle Firmware oder Anpassungen für die Bandlogik
- Ein durchdachtes System zur Entnahme – möglichst ohne menschliches Zutun
Und dann hab ich angefangen, mir einen eigenen Plan zusammenzuschrauben:
Mechanik, Elektronik, Firmware, alles selbst aufbauen.
Klar wusste ich: Das wird kein Sonntagmorgen-Projekt.
Aber genau das hat’s so spannend gemacht.
Erste Erkenntnisse (noch vorm Bauen)
Noch bevor ich den ersten Schraubenzieher in die Hand genommen hab, waren mir ein paar Dinge klar:
- Das wird kein „normaler“ Drucker. Viele typische Konzepte aus dem Standard-FDM-Druck funktionieren hier anders – vor allem, was Achsenbewegung, Bett-Homing und Supportstrukturen angeht.
- Die Firmware ist entscheidend. Nicht jeder Slicer oder jedes Board kommt mit der Bandlogik klar. Da braucht’s Anpassungen – oder Alternativen wie Klipper.
- Man muss vieles neu denken. Sogar so etwas Banales wie „Wie richte ich das Bett aus?“ wird beim 45°-Druck plötzlich zu einer kleinen Wissenschaft.
Aber ich war heiß drauf, genau das alles herauszufinden.
Nächste Schritte
Ich hab mir einen günstigen i3-Rahmen besorgt, ein paar Komponenten aus meinen Ersatzteilkisten gekramt und angefangen, den Umbau zu planen.
Was dabei rauskam?
Ein ganz persönlicher erster 45°-Banddrucker – basierend auf einem IR3-Nachbau, der ursprünglich gar nicht für so etwas gedacht war.
Das ganze Ding lief anfangs noch unter Marlin, mit viel Tuning, viel Trial & Error – aber es lief.
Wie genau das ablief, was funktioniert hat – und was eher nicht – das erfährst du in Teil 2: Mein erster Selbstbauversuch.
Bleib dran – in der nächsten Folge: 👉 „Vom Gedanken zur Realität – Mein erster 45°-Banddrucker mit Marlin“
Da geht’s dann richtig ans Eingemachte.
Wenn du Fragen hast, schon selbst über so ein Projekt nachdenkst oder einfach nur neugierig bist: Schreib mir einen Kommentar – ich freu mich über jeden Austausch!
Möchtest du jetzt nochmal Teil 2 im gleichen ausführlichen Stil (der war bisher etwas kürzer)? Dann geb ich dir den auch noch „in lang“, damit du alle 5 Posts in gleichmäßiger Qualität hast.