Nach dem erfolgreichen Selbstbau meines ersten 45°-Banddruckers hatte ich Blut geleckt. Aber wie das so ist: Man schaut sich irgendwann seine anderen Drucker an – in meinem Fall den iFactory3D One – und denkt sich: „Da geht doch noch mehr.“
Und genau deshalb stand das nächste große Projekt an:
👉 Der komplette Umbau meines iFactory3D One – neue Elektronik, neue Firmware, frischer Start mit Klipper3D.
Warum überhaupt umbauen?
Der iFactory One ist von Haus aus ein ziemlich cooles Konzept – 45°-Band, robustes Design, endloses Drucken. Aber mit der Originalelektronik und Firmware fühlte sich das Ganze irgendwann… träge an. Begrenzte Erweiterbarkeit, eingeschränkte Konfig-Möglichkeiten, kein Remotezugriff – ich wusste, dass da noch Potenzial schlummert.
Und naja… Ich hatte ja inzwischen Klipper laufen.
Also dachte ich mir: Warum nicht das Beste aus beiden Welten kombinieren?
Planung: Was soll neu, was bleibt?
Ich wollte keine halben Sachen. Das hieß:
✅ Neues Mainboard (kompatibel mit Klipper – z. B. ein SKR 1.3 oder 2, je nach Budget und Verfügbarkeit)
✅ Neuer Raspberry Pi (für Klipper, am liebsten ein Pi 3B+ oder 4)
✅ Bessere Kabelführung & saubere Neuverkabelung
✅ Optional: Neue Sensoren & Lüfter mit PWM-Steuerung
✅ Und: natürlich wieder alles dokumentieren, damit’s auch für andere funktioniert
Ausbau & erste Baustellen
Also ging’s los: Drucker auseinandernehmen, Elektronik raus, Verkabelung analysieren. Und wie das so ist – der Plan war gut, aber die Realität hat da so ihre Eigenheiten:
- Manche Kabel waren kreativ verlegt (aka: „Wo führt das überhaupt hin?“)
- Die Originalhalterungen passten nicht zu meinem neuen Board
- Das Display war mit dem neuen Board inkompatibel – also gleich mit raus
- Zwei Stepper-Stecker mussten neu gecrimpt werden (natürlich Sonntagabend…)
Willkommen zurück im DIY-Alltag.
Installation & Klipper-Setup
Als das neue Board drin war und alles verkabelt, kam der vertraute Moment:
Klipper installieren, flashen, hoffen.
Ich hatte zum Glück meine Erfahrungen vom letzten Umbau, aber trotzdem:
- Die Stepper liefen erst falsch rum
- Der Endstop für Z reagierte nicht
- Die Bandachse (meine heißgeliebte „U-Achse“) war tricky zu konfigurieren
Aber nach ein paar Abenden, einem halben Notizbuch an printer.cfg-Notizen und viel Kaffee stand der Drucker wieder – diesmal mit deutlich mehr Power unter der Haube.
Der erste Druck – fast zu perfekt, um wahr zu sein
Als ich den ersten echten Druck über Fluidd gestartet hab, war das schon ein kleiner Magic Moment. Der Druck lief flüssig, das Band transportierte sauber, alles war genau so, wie ich’s mir vorgestellt hatte. Kein Knarzen, kein Zittern, keine Fehlermeldung.
Bis… nach 4 Stunden plötzlich ein Layer Shift auftrat.
Warum? Ein Stepperkabel hatte sich gelöst – trotz Kabelbinder.
Also wieder aufmachen, sichern, neu starten.
Lesson learned: Beim Umbau zählt nicht nur Technik, sondern auch Geduld. Und eine gute Ader für Kabelmanagement 😅
Heute: Der neue One rockt
Mittlerweile läuft mein umgebauter iFactory3D One stabiler als je zuvor. Dank Klipper kann ich endlich genau einstellen, was ich brauche. Ich kann Druckprofile anpassen, per Smartphone steuern, neue Features wie Input Shaping oder Pressure Advance nutzen – und vor allem: Ich verstehe meinen Drucker jetzt besser als je zuvor.
🔜 Ausblick: Teil 5 – Was ich heute anders machen würde
Im nächsten und letzten Teil dieser Serie ziehe ich ein ehrliches Fazit:
Was hat sich gelohnt, wo hab ich Lehrgeld gezahlt, was würde ich heute komplett anders angehen – und worauf kommt’s wirklich an, wenn man sich selbst einen Banddrucker mit 45° bauen oder umbauen will.
Bleib dran – und wenn du bis hierher gelesen hast: Danke fürs Mitfiebern! 🙌
Fragen, eigene Erfahrungen oder einfach nur “Geiler Umbau”? Ab in die Kommentare!
Willst du, dass ich Teil 5 auch gleich raushaue? Das wird dann so der „Rundum-Ratgeber“ mit deinen Tipps, Fehlern und Empfehlungen für Nachbauer.